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Respekt und Sicherheit: WAT Badminton Hernals Wien zeigt's vor

Respekt und Sicherheit: WAT Badminton Hernals Wien zeigt's vor

In einem Gespräch mit ASKÖ WAT Wien erzählen Claudia Kristelly und Anna Klema, welchen Stellenwert das Thema sexualisierte Übergriffe im Sport in allen Vereinen haben sollte, welche Arbeit nötig war und welche Maßnahmen sie in ihrem Verein, WAT Badminton Hernals Wien, umsetzen konnten.

Als Best-Practice-Verein wollen sie nicht genannt werden, dennoch dürfen Kristelly und Klema ein wenig stolz darauf sein, was sie auf die Beine gebracht haben. Im Zuge der #MeToo-Debatte hat sich Kristelly Gedanken gemacht, wie sie in ihrer Funktion als Obfrau das Thema der sexualisierten Gewalt im Sport unterbringen kann. Beiden Frauen war es wichtig im Verein fürs Thema zu sensibilisieren. Nach einigen Recherchen stießen sie auf die Sensibilisierungs- und Vereinsfit-Workshops des ASKÖ WAT Wien.

„Kraft tanken“

Der ASKÖ WAT Wien stellte jeweils für einen Funktionärs- und einen TrainerInnen-Workshop eine Referentin, Dagmar Lukanec, unentgeltlich zur Verfügung. Das Ziel war es, allen TeilnehmerInnen Sicherheit im Umgang mit dem Thema zu geben. Besonders hilfreich war die rechtliche Beratung, so Klema. Einigen TrainernInnen wurde nach dem Workshop bewusst, dass sie in manchen Situationen, die für sie selbstverständlich schienen, aufpassen sollten. „Der Workshop hat geholfen, Kraft zu tanken“, so Kristelly. Kraft war nötig für die Arbeit, denn es war nicht immer einfach, Menschen zu motivieren und das Problembewusstsein zu schaffen. Es war ein langer Prozess von der Idee bis zur Umsetzung von präventiven Maßnahmen im Verein. 

Konkrete Maßnahmen im WBH Wien

Im Zuge der Arbeit wurden zwei Frauen und einen Mann als Vertrauenspersonen gefunden – ein Hobbyspieler, ein Elternteil und eine ehemalige Leistungssportlerin nehmen diese Aufgabe seit mittlerweile sechs Monaten ernst und sind für alle im Verein da. Es wurden Richtlinien für Respekt und Sicherheit im Verein entwickelt und ein Bekenntnis zu Respekt und gegen Gewalt verfasst, das für alle Mitglieder gilt. Alle Personen, die für den Verein arbeiten, unterschreiben den Ehrenkodex, welcher gegenüber jenem der BSO nur geringfügig angepasst wurde.

„Wir sind nicht hysterisch!“

Was sie nicht wollten war eine Hysterie auszulösen. „Wir wollten alle Beteiligten sensibilisieren, was uns gut gelungen ist“, so Kristelly. Alle WBH Wien-TrainerInnen legen zusätzlich zum Ehrenkodex die erweiterte Strafregisterbescheinigung (Kinder- und Jugendliche) vor und absolvieren einen Sensibilisierungsworkshop, für den Teilnahmezertifikate für die Trainer ausgestellt werden, die als Trainerfortbildungsmaßnahme akzeptiert sind. Die relevanten Dokumente und Links sind auf der Homepage für alle einsehbar.

Das Aufarbeiten des Themas in den Vereinen sei wichtig, so Klema, denn „wenn man präsent ist, schreckt man Täter ab. Wir wollen und sollten unsere Kinder und Jugendliche schützen.“ Für die Zukunft wünschen sich die beiden Frauen, dass dem Thema auch in anderen Vereinen und Verbänden mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Die nächsten Aus- und Fortbildungstermine sind hier.

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